Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (kurz Universität Würzburg oder JMU) gehört zu den Universitäten mit einer sehr langen Tradition. Die Gründung der Universität Würzburg war die vierte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands und ist die älteste Universitätsgründung in Bayern. Die Gründung hatte jedoch vorerst keinen Bestand. 1582 wurde die Universität durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn feierlich wiedereröffnet. Auf ihn geht „Julius“ im seit 1814 bestehenden Namen Julius-Maximilians-Universität Würzburg zurück. Der zweite Teil kommt vom bayrischen Kurfürsten und späteren König Maximilian I. Joseph. Die bayerische Volluniversität ist Mitglied der Coimbra-Gruppe.
Geschichte
Erste Gründung 1402
Die Universität Würzburg wurde auf Initiative von Fürstbischof Johann von Egloffstein als „Hohe Schule zu Würzburg“ gegründet. Er erhoffte sich davon eine Deckung des Bedarfs an qualifizierten Juristen und Klerikern in seinem Herrschaftsbereich sowie einen Aufschwung der städtischen Wirtschaft durch Zuzug von Lehrpersonal und Studenten. Die für den Lehrbetrieb nötigen Gebäude kaufte er von Mitgliedern seines Domkapitels.
Der Lehrbetrieb wurde jedoch kurze Zeit nach dem Tod des Fürstbischofs Egloffstein schon vor 1430 ausgesetzt. Grund für den Niedergang war in erster Linie die mangelhafte Finanzierung. Am 30. November 1413 wurde der Rektor der Universität, Johann Zantfurt, von seinem Kammerdiener ermordet; die Umstände wurden nie aufgeklärt. 1427 war die „Hohe Schule“ zwar noch nicht aufgelöst und wurde ein letztes Mal urkundlich erwähnt, war aber nun bedeutungslos geworden.
Von der Neugründung von 1582
Nachdem 1551 der Unterricht in einigen Fächern wieder aufgenommen war und 1567 bereits erste Promotionen erfolgt waren, erhielt der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545–1617) im Zuge der Gegenreformation 1575 die kaiserlichen und 1576 die päpstlichen Privilegien zur Wiederbegründung der. Dieses Mal war die Finanzierung allerdings besser abgesichert, und auch die Vorschriften für die Studenten waren strenger. Im Januar 1582 erfolgte dann die Ernennung von Dekanen für die Fakultäten der neuen Universität.
Die Universität stand zunächst nur Studenten katholischer Konfession offen. Im Jahr 1734 neu erlassenen Studienordnung öffnete sich die Universität auch Nicht-Katholiken.
Im Wintersemester 1876/77 überstieg die Zahl der Studenten an der Würzburger Universität erstmals die 1000er Marke. 1888 erhielt die Universität ein eigenes Pharmazeutisches Institut.
Im Oktober 1899 wurde erstmals eine Frau als Hörerin an der Würzburger Medizinischen Fakultät zugelassen. Die erste Frau, die sich an der Würzburger Universität habilitierte war 1929 die Psychologin Maria Schorn.
Die zwischen 1901 und 1911 erfolgte Nobelpreisvergabe an fünf Würzburger Forscher.
Die Universität Würzburg erkannte 184 Wissenschaftlern in den Jahren von 1933 bis 1945 den Doktorgrad ab. Vor allem Wissenschaftler jüdischer Herkunft wurden dadurch entwürdigt. Nach der Aufarbeitung dieser Vorgänge im Jahr 2010 rehabilitierte die Universität diese Menschen in einem öffentlichen Festakt Ende Mai 2011 posthum.
Am 12. April 2011 eröffnete die Universität ihren neuen Campus Nord, direkt neben dem Hubland-Campus: Auf zusätzlichen 39 Hektar Fläche bietet sich Platz für die zukünftige Entwicklung der Hochschule. Auf dem Campus Nord war früher ein Militärstützpunkt der USA, die Leighton Barracks. Nach dem Abzug der Amerikaner im Januar 2009 bot sich der Universität die Chance, einen Teil der früheren Kaserne für sich zu nutzen. Diese Umwandlung von militärischem in ziviles Areal, die so genannte Konversion, ging in Würzburg sehr zügig vonstatten.
Die Fakultäten
Persönlichkeit
Klaus-Olaf von Klitzing ( 28. Juni 1943 in Schroda, Reichsgau Wartheland) ist ein deutscher Physiker. Er erhielt 1985 den Nobelpreis für Physik „für die Entdeckung des quantisierten Hall-Effekts im Grenobler Hochfeld-Magnetlabor am 5. Februar 1980.
Heyde war Professor für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Würzburg, Leiter der medizinischen Abteilung der „Euthanasie“-Zentrale und Obergutachter der Euthanasie-Aktion T4 während der Zeit des Nationalsozialismus. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnte er unter dem Pseudonym Fritz Sawade mehrere Jahre als Arzt praktizieren. Fünf Tage vor der Eröffnung des Prozesses wegen seiner Verbrechen beging Heyde im Zuchthaus Suizid.
„Chacham“ Isaak Bernays (geboren am 29. September 1792 in Weisenau, gestorben am 1. Mai 1849 in Hamburg), war ein deutscher Rabbiner und gilt mit Jakob Ettlinger als einer der Vorreiter einer modernen jüdischen Orthodoxie. Er bekleidete von 1821 bis zu seinem Tode das Amt des Rabbiners der aschkenasischen Gemeinde in Hamburg. Bernays war einer der ersten Rabbiner, der neben einem jüdischen Studium auch eine Universität besucht hatte.
Karl Paul August Friedrich Liebknecht ( 13. August 1871 in Leipzig; † 15. Januar 1919 in Berlin) war ein prominenter Marxist und Antimilitarist zu Zeiten des Deutschen Kaiserreiches. Seit 1900 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Ab 1915 bestimmte er zusammen mit Rosa Luxemburg wesentlich die Linie der Gruppe Internationale.
Während der Novemberrevolution rief Liebknecht am 9. November 1918 vor dem Berliner Schloss eine „freie sozialistische Republik“ aus. Zum Jahreswechsel 1918/19 war Liebknecht einer der Gründer der Kommunistischen Partei Deutschlands.
Das Glossar
1. das Gebiet – область, зона, территория
2. der Bestand - запас
3. feierlich – торжественный, праздничный
4. die Deckung – удовлетворение (потребностей)
5. der Herrschaftsbereich – подвластная область
6. der Aufschwung - подъем
7. mangelhafte – недостаточный, неполноценный
8. urkundlich - документальный
9. habilitierter Doktor – доктор наук
10. quantisierten Hall-Effekts – дробный эффект Холла
11. das Vorreiter – первопроходец, пионер
12. der Prominenter - знаменитость
13. wesentlich – существенный, значительный
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